Aurel Dawidiuks Debüt-CD bei GENUIN:
Veröffentlichung der CD "B-A-C-H "Hommage à ..." aus der Preisträger*innen-Reihe des Deutschen Musikwettbewerbs am 3. November 2023
Aurel Dawidiuk - Organist, Pianist, Dirigent
Preisträger DMW 2022 in der Kategorie Orgel solo
Aurel Dawidiuk, geboren 2000 in Hannover, gilt als einer der herausragenden und vielseitigen Musiker seiner Generation.
Als Pianist und Organist gastiert er u. a. in der Elbphilharmonie Hamburg, im Pierre Boulez Saal Berlin, in der Philharmonie Essen, im Konzerthaus Dortmund, in der Opéra national de Lorraine, im ORF RadioKulturhaus Wien sowie in vielen bedeutenden Kirchen Deutschlands und des europäischen Auslands. Er konzertierte bereits mit zahlreichen Orchestern wie der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, dem Göttinger Symphonieorchester, der Sinfonietta Köln, der Eroica Berlin und dem Orchestre de l´Opera national de Lorraine.
Aurel Dawidiuk ist 1. Preisträger zahlreicher nationaler und internationaler Wettbewerbe, u. a. 2016 beim Schumann-Klavierwettbewerb in Zwickau, 2018 bei The London Organ Competition und 2019 beim International Young Organist Competition Moscow. Es folgte der 1. Preis beim TONALi19-Klavierwettbewerb in Hamburg, wo er neben dem Hauptpreis den Publikumspreis, den Christoph Eschenbach-Preis und sechs weitere Sonderpreise erhielt. Bei „Jugend musiziert“ wurde er in verschiedenen Kategorien mit insgesamt sieben 1. Bundespreisen sowie Sonderpreisen und Stipendien ausgezeichnet, u. a. von der Deutschen Stiftung Musikleben und der Jürgen Ponto-Stiftung. 2022 gewann er den Preis des Deutschen Musikwettbewerbs in der Kategorie Orgel (seit 2001 nicht mehr vergeben), verbunden mit dem Sonderpreis der Bundesstadt Bonn, einer CD-Produktion beim Label GENUIN und der Aufnahme in die Konzertförderung des Deutschen Musikwettbewerbs.
Seine musikalische Ausbildung begann Aurel Dawidiuk im Alter von sechs Jahren mit Klavier und Violine. 2014 wurde er Jungstudent am Institut zur Frühförderung musikalisch Hochbegabter der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover in der Klavierklasse von Roland Krüger und erhielt Orgelunterricht bei Martin Sander an der Hochschule für Musik Detmold.
Seit 2020 studiert Aurel Dawidiuk an der Zürcher Hochschule der Künste Orchesterdirigieren bei Johannes Schlaefli und Klavier bei Till Fellner und setzt sein Orgelstudium bei Martin Sander an der Musik-Akademie Basel fort.
2021 wurde er in das „Forum Dirigieren“ des Deutschen Musikrates für den dirigentischen Spitzennachwuchs aufgenommen.
Kontakt: info@aureldawidiuk.de
Förderhinweis
Konzerte mit Orchester
Honorarzuschuss
für Solokonzerte mit professionellen deutschen Orchestern: maximal 750 € möglich
Antragsformular: Antragstellung spätestens 6-8 Wochen vor dem ersten Konzerttermin.
für Solokonzerte mit sonstigen Orchestern: maximal 500 € möglich
Antragsformular: Antragstellung spätestens 3 Monate vor dem Konzert
Kammerkonzerte
Förderung im Rahmen der Preisträger*innenkonzerte:
Honorarzuschuss für Aurel Dawidiuk Orgel solo: maximal 500 € möglich,
für Aurel Dawidiuk im Duo: maximal 750 € .
Antragsformular (Antragstellung spätestens 3 Monate vor dem Konzert)
Repertoire / Programmvorschläge
Repertoire Orgel & Orchester
Carl Philipp Emanuel Bach (1714-1788)
Concerto für Orgel und Streichorchester G-Dur
Johann Sebastian Bach (1685-1750)
Konzert d-Moll BWV 1052 für Orgel
Betin Günes (*1957)
„Corona“ (2022) für Orgel und Streichorchester
Paul Hindemith (1895-1963)
Kammermusik Nr. 7 op. 46,2 für Orgel und Orchester
Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)
Missa Brevis C-Dur KV 259 - „Orgelsolomesse“
Francis Poulenc (1899-1963)
Konzert für Orgel, Streicher und Pauken
Camille Saint-Saëns (1835-1921)
Symphonie Nr. 3 c-Moll op. 78 - „Orgelsymphonie“
Richard Strauss (1864-1949)
„Eine Alpensinfonie“ op. 64
Weitere Werke auf Anfrage
Programm 1 Orgel solo: Werke aus fünf Jahrhunderten
Programm 1: WERKE AUS FÜNF JAHRHUNDERTEN
Zsigmond Szathmáry (*1939)
Toccata breve (2019)
Girolamo Frescobaldi (1583-1643)
Canzona Quarta
(aus dem zweiten Buch der Toccaten, Canzonen usw. 1637)
Dietrich Buxtehude (1637-1707)
Präludium, Fuge und Ciaconna C-Dur BuxWV 137
Johann Sebastian Bach (1685-1750)
Fantasie und Fuge g-Moll BWV 542
Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)
Adagio in C für Glasharmonika KV 536 (617a)
Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847)
Sonate A-Dur op. 65 Nr. 3
Con moto maestoso – Andante tranquillo
Louis Vierne (1878-1918)
Carillon de Westminster op. 54 Nr. 6
(aus 24 piéces de fantaisie, 1927)
Maurice Duruflé (1902-1986)
Scherzo op. 2
Thierry Escaich (*1965)
Evocation II (1996)
DAUER: 61:00
Die Freude an der Entdeckung, das Vergnügen am Experiment: Das ist der gemeinsame Nenner dieser Werkfolge, die en miniature fünf Jahrhunderte aus der Geschichte der Orgel einfängt – des Singenden Teufels, wie Franz Schreker die Königin der Instrumente in seiner vorletzten Oper nannte. Himmlische Höhen und höllische Abgründe liegen da nahe beieinander.
Wer wollte heute, rund 380 Jahre nach dem Tod des weithin berühmten Girolamo Frescobaldi, noch mit Bestimmtheit wissen, ob seine Toccaten zarter besaiteteren Gemütern nicht teuflisch erschienen und sie erst beim Erklingen der milderen Canzonen wieder besänftigt wurden? Wer könnte, trotz aller Augen- und Ohrenzeugenberichte, ohne Zweifel behaupten, solch wildes Pedalwerk wie im C-Dur-Präludium des Meisters Dietrich Buxtehude habe konservativen Gemeindemitgliedern nicht einen leisen Angstschweiß auf die würdige Stirn getrieben? Und ob der kühne Johann Sebastian Bach, der als junger Mann per pedes zu bewusstem Buxtehude nach Lübeck gepilgert war, seine erhoffte Stelle in Hamburg nur deshalb nicht erhielt, weil er den Juroren etwas wie seine den Tonraum sprengende Fantasie in g-Moll vorzusetzen gewagt hatte?
Vielleicht liegt es ja im Instrument selbst begründet, in diesem Kosmos, der selbst klassizistischer ausgerichtete Tonkünstler wie Felix Mendelssohn zu außergewöhnlichem Formenspiel finden ließ, da er auf die innersten Prinzipien dieser eigenen Welt zu hören wusste, in der tatsächlich (fast) alles möglich ist: die figurativen Variationen über den Cantus firmus des Westminster-Glockenspiels, den Louis Vierne von feinsten Nuancen bis zum mauerbrechenden fff steigert; das geheimnisvoll raunende Scherzo des jungen Maurice Duruflé mit seinen episodischen Elfentänzen; und das diabolische Ostinato, mit dem der Franzose Thierry Escaich 1996 in seiner Evocation II jene tonalen Regionen beschwor, die zu Beginn des Programms in der Toccata breve des ungarischen Grandseigneur Zsigmond Szathmáry – nur als ferne, verstreute Erinnerungen vorhanden waren.
Einer nur steht gewissermaßen über diesen Dingen. Das Zünglein an der Waage, der einzige, der kein Organist gewesen: Zwischen epochalen Entdeckungen tönt leise die Mozart’sche Glasharmonika – völlig losgelöst ...
Programm 2 Orgel solo: B – A – C – H
Programm 2: B – A – C – H
J o h a n n S e b a s t i a n B a c h z u E h r e n
Johann Sebastian Bach (1685-1750)
Toccata und Fuge d-Moll BWV 565
Franz Liszt (1811-1886)
Präludium und Fuge über den Namen B-A-C-H
Robert Schumann (1810-1856)
Aus: Sechs Fugen über den Namen B-A-C-H“ op. 60
I. Langsam – nach und nach schneller und stärker
II. Lebhaft
III. Mit sanften Stimmen
Johann Sebastian Bach (1685-1750)
Fantasie g-Moll BWV 542
Zsigmond Szathmáry (*1939)
B-A-C-H „Hommage á ...“ (1990)
Max Reger (1873-1916)
Fantasie über den Namen B-A-C-H op. 46
DAUER 62:00
Wer die letzten fünf oder sechs Jahrhunderte der europäischen Musikgeschichte mit einem Sinn fürs Symbolische betrachtet, wird zweifellos bekennen, dass es da unter oder zwischen all den großen und größten Gestalten, denen wir mit allem Recht unsere Bewunderung zollen, einen Gravitationspunkt gibt, auf den Alles zusteuert und von dem Alles ausgeht: Johann Sebastian Bach.
Die Ströme der Vergangenheit, die in Bachs Schaffen zusammenkamen, lassen sich ebenso nachweisen wie die unüberschaubare Zahl derer, die im Laufe der späteren Epochen bis hin zu jüngsten Generationen aus eben diesem Schaffen zukunftsweisende Impulse gewannen und an denen das motivische Passepartout der vier magischen Tonbuchstaben B-A-C-H seine Wunder tut.
In zweimal drei Beispiele von Ursache und Wirkung gliedert sich die vorliegende Hommage à Bach, die zunächst auf die wohl populärste Inkarnation der Orgeltoccata (BWV 565) nebst anschließender Fuge zwei romantische Antipoden beim Umgang mit dem chromatischen Grundmotiv beobachtet. Franz Liszt, nicht eben der geborene Kontrapunktiker, kommt in seinem prächtigen Beitrag zur B-A-C-H-Literatur zu einer sehr freizügigen Lösung des Fugenproblems, derweil sein kaum älterer Kollege Robert Schumann sich mit konsequent strenger Stimmführung um die vier Buchstaben bemühte.
Ein zweiter Anlauf, die Fantasie in g-Moll (BWV 542) führt hernach vollends in die Randbezirke der barocken Tonalität und weit darüber hinaus: Selbst die Tonkaskaden, die sich in der kaum mehr als dreißig Jahre alten »Hommage« des Ungarn Zsigmond Szathmáry über die Manuale ergießen, sind in BACH verankert – orientieren sich also an demselben Fluchtpunkt wie die Fantasie op. 46, in der Max Reger, der Weltmeister der kurzen Modulationswege, seine Ansichten über den symbolträchtigen Namen festgehalten hat. Wer aber war der »Modernste« von allen? Am Ende doch der, der am Anfang steht ...
Programm 3 Orgel solo: VENI CREATOR SPIRITUS
Programm 3 – V E N I C R E A T O R S P I R I T U S
Als der Tag des Pfingstfestes gekommen war, waren alle zusammen am selben Ort. Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daherfährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder. Und alle wurden vom Heiligen Geist erfüllt und begannen, in anderen Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab. (Apostelgeschichte 2, 1-4)
Olivier Messiaen (1908-1992)
Messe de la Pentecôte
Entrée „Les langues de feu“ (Einzug „Die Feuerzungen“)
Johannes Sebastian Bach (1685-1750)
„Komm, Gott Schöpfer, heiliger Geist“ BWV 667
Aus: Achtzehn Choräle, Leipzig, um 1740
Max Reger (1873-1916)
Pfingsten op. 145, Nr. 6
Über den Choral „Komm, Heiliger Geist, Herre Gott“
Aus: Sieben Stücke op. 145
César Franck (1822-1890)
Choral Nr. 3 a-Moll
Olivier Messiaen (1908-1992)
Messe de la Pentecôte
Communion
Maurice Duruflé (1902-1986)
Choral varié sur le thème du Veni Creator op. 4
Choralvariationen über das gregorianische Thema „Veni Creator“
Jeanne Marie-Madeleine Demessieux (1921-1968)
Aus: Sept Méditations sur le Saint-Esprit op. 6
I. Veni Sancte Spiritus (Komm heiliger Geist)
VII. Lumière (Licht)
Akira Nishimura (*1953)
Vision in flames
DAUER: 56:00
Inmitten dieses pfingstlichen Programms erhebt sich als symphonisch-kolossale Säule der letzte der drei Orgelchoräle von César Franck, der als Belgier seit jeher wie ein musikalischer Janus erscheint: Einerseits den Blick nach Osten auf die große deutsch-österreichische Tradition der Denker und Baumeister gerichtet, andererseits Franzose genug, um sich der Geschmeidigkeit und Farbenlust des Héxagone nicht zu verweigern – so steht er als Mittler zwischen den protestantischen Chorälen, mit denen Johann Sebastian Bach und Max Reger, einer seiner hingebungsvollsten Adepten, das Wirken des Heiligen Geistes besingen, und der romanischen Eleganz, die aus der katholisch-gregorianischen Linienführung ihre oftmals arabeskenhaften, immer faszinierend kolorierten Betrachtungen geistig-geistlicher Inhalte gewannen. Auf Maurice Duruflés Choralvariationen über Veni Sancte Spiritus folgen hier zwei der sieben großartigen Méditations op. 6 der jung verstorbenen Jeanne Demessieux: Der Schöpfergeist war stark in dieser Künstlerin, deren Bekenntnis zum Licht (Lumière) einen spektakulären Widerhall und Nachklang in der flammenden Vision (Vision in flames) des Japaners Akira Nishimura findet, mit der sich der Kreis schließt – da glühen nicht nur die Zungen der Orgelpfeifen...
Weitere Programme nach Absprache:
Weitere und individuell zugeschnittene Programme sind gerne möglich.