Konzertförderung Deutscher Musikwettbewerb 23/24 - Die Ensembles
Duo N:N
Duo Saskia Niehl, Violine
Nasti, Klavier
Termine, Programme, Fotos zum Download: siehe unten
Saskia Niehl und Nasti lernten sich 2021 an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover kennen. Ihre gemeinsame Begeisterung für Neue Musik, ungewöhnliche Repertoirekombinationen und experimentelle Konzertformate führte die beiden zusammen und sie gründeten das Duo N:N, um aus Ideen spannende Realität werden zu lassen.
Saskia Niehl, Violine
Saskia Niehl wurde 1996 in Lawrence (USA) geboren und stammt aus einer taiwanesisch-deutschen Altphilologen-Familie. Als begeisterte Kammermusikerin ist sie seit 2018 Mitglied des NERIDA Quartetts. Das Ensemble erhielt bereits mehrere Preise, so etwa den 1. Preis bei der ORPHEUS Swiss Chamber Music Competition sowie den Förderpreis des Boris-Pergamenschikow-Wettbewerbs in Berlin.
Zur Zeit studiert die Violinistin in der Soloklasse der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover bei Prof. Elisabeth Kufferath. Zuvor studierte sie bei Prof. Sebastian Hamann und Prof. Simone Zgraggen an der Hochschule für Musik Freiburg sowie bei Peter Rainer an der
UdK Berlin. Sie erhielt Unterricht auf der Barockgeige bei Prof. Gottfried von der Goltz und verbrachte ein ERASMUS-Semester am CSMD Lyon in der Klasse von Marianne Piketty.
2019 erhielt Saskia Niehl den 1. Preis beim Internationalen Wettbewerb der Märkischen Musiktage und trat als Solistin mit der Brandenburgischen Staatsphilharmonie Frankfurt (Oder) auf. Beim Deutschen Musikwettbewerb 2022 wurde sie mit einem Stipendium des DMW sowie einem Jahresstipendium der Deutschen Stiftung Musikleben ausgezeichnet und in die Konzertförderung Deutscher Musikwettbewerb aufgenommen. Sie war u. a. Stipendiatin der Ad Infinitum Stiftung der UdK Berlin und der Landessammlung Streichinstrumente Baden-Württemberg und ist seit 2016 Stipendiatin von Yehudi Menuhin Live Music Now e.V. in Freiburg und Berlin.
Nasti, Klavier
Nasti (dey/deren*) ist eine junge künstlerische Person, die neben der klassischen Ausbildung im Klavierspiel und Liedgestaltung auch interdisziplinäre Projekte mit elektronischer Musik und Schauspiel in freien Kollektiven macht. Deren musikalische Ausbildung umfasste schon früh Kammermusik und Komposition, und später im Bachelor auch historische Aufführungspraxis.
Mit neun Jahren gewann Nasti erste Preise und debütierte mit 11 Jahren in der St. Petersburger Philharmonie mit dem Staatsorchester St. Petersburg. Dey wurde mehrfach als Solist:in und Liedpianist:in ausgezeichnet u.a. bei der “Bang & Olufsen PianoRama Competition” (Dänemark), Chopin Wettbewerb in Estland, beim Paula Salomon-Lindberg Wettbewerb und beim Deutschen Musikwettbewerb als Teil des Liedduos Weirduo. 2019 war Nasti an dem Studierendenprojekt "Glorification Church" an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg beteiligt. 2021 wirkte dey konzeptionell, kompositorisch und schauspielerisch in dem Filmprojekt "In:between” mit, welches sich mit Genderrollen (u.a. in der Opernmusik) beschäftigt. Im September 2022 debütiert Nasti mit der Koproduktion “Let's play: connection loading” im Wiener Konzerthaus.
Über die Jahre erhielt dey verschiedene Stipendien, darunter von Yehudi Menuhin Live Music Now Hannover, der Anja Fichte Stiftung, der Stiftung Spektra, das Deutschlandstipendium etc.
Nasti studiert im Master Tasteninstrumente bei Igor Levit sowie im Master Liedgestaltung bei Jan Philip Schulze an der Hochschule für Musik Theater und Medien Hannover. Im Jahr 22-23 studiert dey am Conservatoire National Supérieur de Musique et de Danse de Paris bei Anne le Bozec.
*dey/deren ist ein Neopronomen das von manchen nichtbinären Menschen genutzt wird. Nichtbinäre Menschen fühlen sich weder als Mann noch als Frau, oder fühlen sich beiden Geschlechtern verbunden.
Konzertprogramm
Programm 1: Der Seiltänzer
Das Leben als Gratwanderung, als Balanceakt wird in diesem Programm musikalisch hörbar. Licht und Dunkelheit, Verzweiflung und Übermut, Wut und Resignation, Trauer und Freude liegen oft ganz nah beieinander. Stets haben Komponist*innen es besonders gut verstanden, diese Abgründe einzufangen und in Musik umzusetzen. In seiner Sonate für Violine solo, die Béla Bartók einige Monate vor seinem Tod für Yehudi Menuhin komponierte, geht er bis an die Grenzen des Ausdrucks zwischen zerbrechlicher Zartheit und wilder Ausgelassenheit. Claude Debussy ließ sich auf der Suche nach Neuem von Altem inspirieren - so unter anderem auch von der barocken Musik Jean-Philippe Rameaus - und arbeitete im Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne. Sofia Gubaidulinas „Seiltänzer“ macht uns das Gefühl des Schwebens oder Balancierens anschaulich, das wir auch in Mozarts Sonate in e-Moll wiederfinden können. Mozart komponierte dieses Werk mutmaßlich in Reaktion auf den Tod seiner Mutter. Seine tiefe Trauer und zugleich große Zärtlichkeit in der Erinnerung schlagen sich direkt in seiner Musik nieder.
Béla Bartók (1881 - 1945)
Aus: Sonate für Violine solo Sz. 117
3. Melodia. Adagio
4. Presto
(14‘)
Claude Debussy (1862 - 1918)
Sonate g-Moll für Violine und Klavier
1. Allegro vivo
2. Intermède (fantasque et léger)
3. Finale (Très animé)
(15’)
Pause
Jean-Philippe Rameau (1683 - 1764)
Les Sauvages und Auswahl anderer Stücke
(10’)
Sofia Gubaidulina (*1931)
Der Seiltänzer für Violine und Klavier
(14’)
Wolfgang Amadeus Mozart (1756 - 1791)
Sonate e-Moll für Violine und Klavier KV 304
1. Allegro
2. Tempo di Menuetto
(12’)
Programm 2: Les Oiseaux
Programm 2: Les Oiseaux
Zwitschern, Trillern und Piepen - der Gesang der Vögel hat Menschen schon immer zu Musik inspiriert. Selten schlägt sich die Verarbeitung so deutlich nieder wie in Heinrich Ignaz Bibers Sonata representativa, in der nicht nur Vogelgesang, sondern auch andere Naturgeräusche scherzhaft imitiert werden. Ganz verschiedene Ansätze hören wir bei den beiden Komponistinnen Lera Auerbach und Kaija Saariaho: Nächtliche Rufe, klagend-schwebende Melodien, helles Zwitschern. Beethovens zehnte Sonate trägt im englischsprachigen Raum oft den Beinamen „The Cockcrow“ (Der Hahnenschrei) und zeichnet sich bereits in der Eröffnung des ersten Satzes durch die ungewöhnliche Trillerfigur aus, die sich durch das Werk zieht.
Lera Auerbach (*1973)
Aus 24 Präludien für Violine und Klavier
Nr. 7 Allegro moderato
Nr. 8 Andante
Nr. 9 Allegro
(5’)
Jean-Philippe Rameau (1683 - 1764)
Le rappel des oiseaux und Auswahl weiterer Werke, Klavier solo
(10’)
Kaija Saariaho (1952*)
Tocar für Violine und Klavier
(7’)
Heinrich Ignaz Biber (1644 - 1704)
Sonata representativa in A-Dur
(10’)
Pause
Marc L. Vogler (* 1998)
Nichts Neues für Violine und Klavier
oder Improvisation
(5-10')
Ludwig van Beethoven (1770 - 1827)
Sonate Nr. 10 in G-Dur für Violine und Klavier
1. Allegro moderato
2. Adagio espressivo
3. Scherzo. Allegro
4. Poco Allegretto - Adagio espressivo - Tempo I - Allegro - Poco Adagio – Presto
(30’)
3 Fragen an das Duo - Darum sollten Sie uns buchen...
1) Was macht Euch als Ensemble besonders? Was zeichnet Euer Programm aus?
Wir sind neugierig auf neue Konzepte und neue Stücke, aber gehen das mit Achtsamkeit an und balancieren unsere Programme liebevoll aus.
2) Was ist das Besondere an Eurer Besetzung?
Mensch könnte sagen, ein Duo mit Geige und Klavier ist das Konventionellste, was es gibt. Wir suchen nach dem Aufregenden und Unerwarteten und verbinden Tradition mit Experimentierfreudigkeit.
3) Warum sollten Veranstalter*innen unbedingt ein Konzert mit Euch buchen? / Warum sollte man unbedingt ein Konzert mit Euch erleben?
Wir gestalten unsere Programme so, dass das Publikum eine bunte, rührende, fordernde, brillante und meditative Mischung erlebt und sich davon noch lange inspirieren lassen kann.
Das Duo ist für die Saison 2023/24 zu buchen
Nord
22.04.-28.04.2024
13.05.-16.05.2024
17.06.2024
Mitte
29.04.-30.04.2024
17.05.-19.05.2024
18.06.-23.06.2024
05.08.-11.08.2024
Süd
10.01.-14.01.2024
01.05.-05.05.2024
24.06.-30.06.2024
Weitere Termine auf Anfrage
Fotos zum Download (Duofotos folgen demnächst)
Zur Verwendung im Rahmen der Konzertförderung Deutscher Musikwettbewerb, mit Bildnachweis