Maciej Frąckiewicz, Akkordeon

Preisträger DMW 2018
- Förderung als Solist mit professionellen deutschen Orchestern noch bis Ende der Saison 2022/2023. Eine Förderung von Kammerkonzerten ist nicht mehr möglich.
Maciej Frąckiewicz, geb. 1988 in Bialystok, Polen, studierte an der Uniwersytet Muzyczny F. Chopina in Warschau (bei Klaudiusz Baran), der Escola Superior de Música de Catalunya in Barcelona (bei Iñaki Alberdi) und der Hochschule für Musik Detmold (bei Grzegorz Stopa). 2016-2018 absolvierte er an der Folkwang Universität der Künste in Essen bei Mie Miki den Exzellenzstudiengang Konzertexamen.
Er erzielte erste Preise beim Carlo Civardi in Val Tidone 2010 in Italien und beim 20. Arrasate Hiria 2012 in Spanien sowie 2013 die polnischen Kulturpreise Paszport Polityki und Fryderyk. 2015 erhielt er den GWK-Förderpreis Musik, Münster und 2017 den Folkwang Preis, Essen. 2018 wurde er mit dem Preis des Deutschen Musikwettbewerbs und dem Publikumspreis ausgezeichnet.
Maciej Frąckiewicz spielte als Solist u. a. mit dem Philharmonischen Staatsorchester Mainz, den Bochumer Symphonikern, dem Beethoven Orchester Bonn, den Warschauer Philharmonikern, dem Polnischen Rundfunk-Sinfonieorchester Warschau, dem Nationalen Sinfonieorchester des Polnischen Rundfunks in Kattowitz und dem Nationalen Sinfonieorchester der Ukraine. Rezitale führten ihn zum Folefest in Lissabon, den Lettischen Tagen der Neuen Musik in Riga, zum Moskauer Herbst, den Gubaidulina Tagen in Kattowitz, zum Warschauer Herbst, den Klangbrücken in Hannover, dem Farinelli Festival in Andria/Italien, den Yerevan Perspectives, den Cleveland Classics und zum Festival Zeitgenössischer Musik in Daegu/Südkorea. Regelmäßig befindet er sich auf Konzerttourneen u. a. in Asien oder den USA.
Ein wichtiger Teil seiner künstlerischen Tätigkeit ist eine enge Zusammenarbeit mit Komponisten, u. a. mit Krzysztof Penderecki, Zygmunt Krauze, Dariusz Przybylski, Wojtek Blecharz und Jagoda Szmytka. Maciej Frąckiewicz war an mehr als 90 Uraufführungen beteiligt.
Maciej Frąckiewicz war Jurymitglied bei Akkordeonwettbewerben in Lissabon, Castelfidardo/Italien, und Harbin/China. Aufnahmen entstanden für den Polnischen Rundfunk, LR3 Latvijas Radio, Radio de Portugal, Deutschlandfunk Kultur und WDR3. 2019 erschien seine Preisträger-CD des DMW beim Label GENUIN.
Seit 2018 leitet er als Lehrbeauftragter die Akkordeonklasse an der Hochschule für Musik Detmold.

Förderhinweis
Konzerte mit Orchester
Honorarzuschuss
für Solokonzerte mit professionellen deutschen Orchestern: maximal 750 € möglich (bis mindestens Ende der Saison 2022/23 möglich)
Antragsformular: Antragstellung spätestens 6-8 Wochen vor dem Konzerttermin
Repertoire Akkordeon & Orchester
AKKORDEON & ORCHESTER
Jindřich Feld
Accordion Concerto (1975)
Jean Françaix
Concerto pour accordéon (1993)
Sofia Gubaidulina
Im Zeichen des Skorpions (2003)
Tripelkonzert, Akk, Vl, Vc (2016)
Zygmunt Krauze
Akkordeon-Konzert* (2016)
Mikołaj Majkusiak
Concerto Classico (2001)
Darius Milhaud
Englische Suite op. 234 (1942)
Arne Nordheim
Spur (1974)
Aleksander Nowak
Chicks and Robot* (2014)
Per Nørgård
Recall (1968)
Krzysztof Penderecki
Akkordeon Konzert (Version aus Concerto Doppio) (2012/2017)
Astor Piazzolla
Aconcagua (1979)
PRASQUAL
MUQARNYAS* for accordion, two orchestras in 6 groups in the space and electronic music (2015)
B. K. Przybylski
Concerto Classico (1986)
Dariusz Przybylski
Konzert für Akkordeon und Orchester …denn ich steure mit meinen Genossen über das dunkle Meer zu unverständlichen Völkern* (2011)
Murals. Hommage a Mark Rothko* Akk + Klavier (2014)
Albin Repnikow
Konzert - Poema (1966)
Konzert no 3 (1988)
Václav Trojan
Märchen (1959)
Ole Schmidt
Symphonische Fantasie und Allegro op. 20 (1958)
Anatolijus Senderovas
…Ad Astrum (2007)
Alexander Shchetynsky
Konzert für Akkordeon* (2018)
Heitor Villa-Lobos
Konzert für Mundharmonika und Orchester, in Bearbeitung für Akkordeon (von Maciej Frąckiewicz) (1955)
AKKORDEON & STREICHORCHESTER
Johann Sebastian Bach
Konzert d-Moll BWV 1052 (1738-39)
Marcin Błażewicz
Akkordeon Konzert (2012)
Sofia Gubaidulina
Fachwerk (2009)
Sieben Worte (1982), Akk + Vc
Aho Kalevi
Konzert für Akkordeon (2015-16)
Mikołaj Majkusiak
FisConcerto (2007), 2 Akk
Rhythm Games* (2014), Akk + Vc
Bernhard Molique
Konzert g-Moll (1853)
Astor Piazzolla
Estaciones Porteñas (1965-70), Akk + Git
Five Tango Sensations (1989)
Hommage a Liege (1984), Akk + Git (auch in Version für Akk + Vc)
Aulis Sallinen
Chamber Music V op. 80 "Barabbas Variations" (2000)
Igor Shamo
Akkordeon Konzert (1981)
* (gewidmet Maciej Frąckiewicz)
Programmvorschläge Akkordeon solo und Akkordeon+ (keine Förderung mehr)
Programm 1: „Mozart erzählt Märchen"
Akkordeon Solo
Bei diesem Programm tauchen die Zuhörer ein in die Welt der Märchen, Geschichten und Lieder aus verschiedenen Ländern und Epochen.
Zu hören sind unter anderem eine sentimentale lateinamerikanische Milonga, eine Idylle mit Reminiszenz an polnische Volksmelodien, ein eher düster klingendes „Chanson“ von Berio, Theatermusik von Schnittke und Auszüge aus Tschaikowskis Nussknacker – einem der schönsten Ballettmärchen.
Den Anfang bildet das wohl auf dem Akkordeon meistgespielte Werk Mozarts – die Variationen über „Ah, vous dirai-je, Maman”. Die Variationen von Piotr Tabakiernik im zweiten Programmteil, welche sich ausschließlich aus Fragmenten aus Mozarts Werken zusammensetzen sowie Mozarts Adagio – von ihm für Glasharmonika geschrieben – bilden hierzu eine Klammer.
Dieses Programm aus Transkriptionen und Originalliteratur zeigt die enormen Ausdrucksmöglichkeiten des Akkordeons und bietet dem Interpreten immer wieder Gelegenheit seine Virtuosität zu zeigen.
Angegeben sind die Originalbesetzungen.
Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)
12 Variationen „Ah, vous dirai-je, Maman” KV 256 für Klavier
Bearbeitung für Akkordeon
Dauer ~12'00
Astor Piazzolla (1921-1991)
Flora’s Game für Klavier
Bearbeitung für Akkordeon
Dauer ~8'00
Witold Lutoslawski (1913-1994)
Bukolics für Klavier
Bearbeitung für Akkordeon
Dauer ~5'00
Luciano Berio (1925-2003)
Sequenza XIII - „Chanson” für Akkordeon
Alfred Schnittke (1934-1998)
Aus der Gogol-Suite,
arrangiert für Akkordeon von Yuri Schishkin als:
Revis Fairy Tale
Tschitschikows Kindheit
Die Beamten
Der Ball (Walzer)
Der Mantel (Polka)
Dauer ~10'00
Dauer 1. Teil ~43'00
- PAUSE -
Mikołaj Majkusiak (*1983)
Dyad für Akkordeon
Dauer ~7'00
Wolfgang Amadeus Mozart
Adagio für Glassharmonica
Dauer ~5'00
Piotr Tabakiernik (*1986)
WAM-iationen für Akkordeon
Dauer ~13'00
Krzysztof Penderecki (*1933)
Sinfonietta für Akkordeon
Allegro molto
Vivace
Dauer ~12'00
Pjotr Tschaikowski (1840-1893)
Suite aus Nussknacker op. 71 für Orchester
Bearbeitung für Akkordeon
Kleine Ouverture
Marsch der Zinnsoldaten
Tanz der Zuckerfee
Trepak
Dauer ~9'00
Dauer 2. Teil ~46 Minuten
Programm 2: Akkordeon in der Kathedrale
Akkordeon Solo
Stücke mit religiöser Thematik bilden den Inhalt dieses Programms. Zu ihren Schöpfern zählen sowohl ehemalige Meister der Orgelmusik, wie Bach oder Franck, als auch die Klassiker der Neuzeit – Gubaidulina und Pärt.
Die Komposition „Die Zertrümmerte Kathedrale" von Vaclav Trojan von 1958 entstand aus dessen Trauer, „Als ich Dresden in Trümmern sah, geriet ich ins Nachdenken und mir war zum Weinen zumute...". Die Komposition Kusyakovs verdankt ihre Entstehung dem St.-Paulus-Dom in Münster, von dem der Komponist bei einem Besuch beeindruckt war. Seine Sonate Nr. 6 bezieht sich auf die Niederschlagung der Wiedertäufergemeinde in Münster im 16. Jahrhundert. Bemerkenswert ist auch "Te lucis ante terminum" von Tuchowski (1. Preis des Kompositionswettbewerbs in Castelfidardo), mit dem lateinischen Text eines Gebetes von Mönchen vor dem Zubettgehen.
So unterschiedlich die Musiksprachen und die Inspirationsquellen auch sind: Alle Werke des Programms fördern die Kontemplation. Sie zeigen Gefühle persönlicher Natur und handeln alle von schönen und/oder schwierigen Beziehungen zwischen dem Menschen und Gott.
Die Zuhörer begeben sich in eine philosophisch-religiöse Reflexion, die Spuren in Köpfen und Herzen hinterlassen wird.
Angegeben sind die Originalbesetzungen.
Johann Sebastian Bach (1685-1750)
Partita c-Moll BWV 826
Sinfonia
Allemande
Courante
Sarabande
Capriccio
Dauer ~20'00
Sofia Gubaidulina (*1931)
De Profundis für Akkordeon
Dauer ~12'00
Andrzej Tuchowski (*1954)
Te Lucis Ante Terminum für Akkordeon
Dauer ~8'00
Dauer 1. Teil ~40'00
- PAUSE -
Václav Trojan (1907-1983)
Die Zertrümmerte Kathedrale für Akkordeon
Dauer ~6'00
César Franck (1822-1890)
Pastorale op. 19 für Orgel
Dauer ~8'00
Anatoly Kusyakov (1945-2007)
Sonate Nr. 6 op. 42 „Stained Glasses and Cages of St. Paul Cathedral in Münster” für Akkordeon
Dauer ~14'00
Arvo Pärt (*1935)
Pari Intervallo für Orgel
Dauer ~6'00
Dauer 2. Teil ~34'00
Programm 3: Porträt eines Liebhabers
Akkordeon Solo
Multimediales Konzert mit Musik, Video und 3D-Projektionen
Premiére: Dezember 2020
Wir sehen den Vollmond aus dem dunklen Wald auftauchen. Die Natur ist reglos, nur die Wolken bewegen sich langsam, während das erste Stück von Aleksander Kościów mit dem Titel Ilargia (baskisch „Mond“) gespielt wird. Allmählich taucht der Schatten einer mysteriösen Figur mit weiblichen Formen auf. Der Schatten ähnelt mit der Zeit immer mehr der Silhouette einer Frau, aber noch immer ist das Gesicht nicht sichtbar. Dann erklingt ein Lied von Schubert.
Mit den nächsten Stücken tauchen wir in eine Wasserlandschaft ein, in der die Sirenen und Meerjungfrauen den Betrachter (und den Akkordeonspieler) in ihren Bann ziehen.
Der Leiermann führt mit seinem traurigen Lied zu der für das Programm titelgebenden Komposition „Porträt eines Liebhabers“ von Zygmunt Krauze.
Schließlich wird das Bild des brennenden Feuers auf den Musiker und sein Instrument projiziert und auf dem Bildschirm erscheint die Figur von Dido, die sich das Leben nehmen wird.
Aleksander Kościów (*1974)
Ilargia für Akkordeon
Franz Schubert (1797-1828)
Der Tod und das Mädchen D 531
Bearbeitung für Akkordeon solo von Maciej Frąckiewicz
Steffan Mossenmark (*1961)
Water Spirit für Akkordeon
Jean-Philippe Rameau (1683-1764)
L’entretien des Muses
Vladimir Ryabov (*1950)
The River of love op. 63
für Akkordeon
Franz Schubert
Aus: Winterreise
Der Leiermann
Bearbeitung für Akkordeon solo von Maciej Frąckiewicz
Zygmunt Krauze (*1938)
Portret Kochanki ("Porträt eines Liebhabers") für Akkordeon
(gewidmet Maciej Frąckiewicz)
Henry Purcell (1659-1695)
Aus: „Dido und Aeneas”
When I am laid in earth. Didona’s Lament
Bearbeitung für Akkordeon solo von Claudio Jacomucci
Dauer: ca. 65 Minuten
Programmbeispiele Akkordeon+
Duo mit Cello
Johann-Sebastian Bach: Sonaten BWV 1027-1029 (ca 1720)
Arvo Pärt: Fratres (1950)
Ikka Kuusisto: Drei Hymnen (2002)
Hanna Kulenty: Preludium, Postludium und Psalm (2007)
Krzysztof Penderecki: Ciaconne (2005/2018)
Duo mit Violine
Astor Piazzolla: Le Grand Tango (1982)
Manuell de Falla: Suite Populaire espagnole (1926)
Alfred Schnittke: Suite im alten Stil (1972)
Mikołaj Majkusiak: Sonate (2015)
Béla Bartók: Rumänische Tänze (1915)
Duo mit Klavier
Cesar Franck: Prelude, Fugue et Variationen op. 18 (1862)
Uros Rojko: Bagatellen (1994)
Bernhard Molique: Sonate op. 57 (1857)
Heikki Valpola: Marillina (1987)
Jean Sibelius: Andante cantabile Es-dur JS30b (1887)
Astor Piazzolla: Fuga y Misterio (1968)
Trio mit Violine und Cello
Sofia Gubaidulina: Silenzio (1991)
Dmitri Schostakovitsch: Trio e-Moll op. 67 (1944)
Krzysztof Penderecki: Trio „Blätter eines nicht geschriebenen Tagebuches (2008/2019)
Es können auch andere Kammermusikprogramme, z. B. mit Flöte, Gitarre oder Streichquartett, angeboten werden.
(zur Verwendung bei Preisträgerkonzerten, mit Bildnachweis)