Alireza Khiabani, Komponist
Preisträger DMW 2021
Alireza Khiabani wurde 1984 im Iran geboren. Er studierte dort und in Deutschland Komposition, Klavier (Solo-Klavier, Kammermusik und Liedbegleitung), Dirigieren und iranische Musik. Im Jahr 2020 absolvierte er sein Konzertexamen im Fach Komposition (künstlerisches Doktorat) an der Hochschule für Musik ''Franz Liszt'' Weimar.
Er wurde durch verschiedene Stiftungen gefördert und seine Musik wurde bei einigen Kompositionswettbewerben ausgezeichnet. Zudem erhält er viele Kompositionsaufträge von Ensembles und Orchestern. 2021 erhielt er den Kompositionspreis des Deutschen Musikwettbewerbs für die Komposition "Doppelgänger" für zwei Violoncelli.
Stilistisch gibt es für Alireza Khiabani keine Grenzen. Komponieren bedeutet für ihn das 'Verbinden'' von unterschiedlichen oder auch widersprüchlichen musikalischen Materialien, um daraus eine neue Einheit zu schöpfen. Er glaubt nicht an Musik als eine Wissenschaft, eine Forschung, ein Experiment oder eine Theorie, wo das Ziel die Suche nach neuen Klängen und Techniken ist, sondern an die Musik als ein Phänomen bzw. als eine Form, eine Struktur und eine Gestalt, die aus einem metaphysischen, ethischen, ästhetischen und kollektiven Objekt besteht. Dafür sind eine stetige Harmonie und eine Wechselwirkung zwischen Komponist und Gesellschaft, und die Erkenntnis von der Geschichte in allen Bereichen nötig. Deshalb hat er regelmäßig Kontakt mit Experten in den Fächern Philosophie, Soziologie, politische Philosophie, Literatur, Psychologie und Linguistik. Sein Ziel war und ist, bewusst seinen eigenen Ideen zu folgen und diese zu realisieren.
Alireza Khiabani unterrichtet als Dozent und als Gastdozent, infolgedessen er Vorträge an Universitäten in verschiedenen Ländern hält. Seit 2022 arbeitet er außerdem in einer Grundschule und studiert an der Humbolt Universität in Berlin in den Fächern Rechtphilosophie, Logik, Sonderpädagogik und Mathematik.
Seine Werke sind ab 2023 beim Verlag Hiromba zu finden.
3 Fragen an den Komponisten - Darum sollten Sie Werke von mir spielen oder in Auftrag geben
1) Was macht Dich als Komponisten besonders?
Vielleicht, dass ich nicht denke, besonders zu sein. Etwas ist besonders oder eben nicht. Der Versuch und Wille, besonders zu sein, ist in der Synthese ein Klischee und kitschig. Ich bin raus aus diesem Wettbewerb.
2) Was zeichnet Deine Kompositionen aus?
Sie sind historisch und technisch grenzenlos. Sie sind (immer noch) menschlich. Sie sind irreparabel. Sie sind unakademisch bzw. historisch individuell. Sie sind rhythmisch bezogen auf Timing und konzeptionell bezogen auf die aktuellen politischen, sozialen, historischen und kollektiven Ereignisse.
3) Warum sollten Veranstalter*innen unbedingt ein Werk bei Dir in Auftrag geben/ ein Werk von Dir aufführen?
Keiner muss unbedingt meine Werke aufführen oder mir einen Auftrag geben. Die Entscheidung für meine Kompositionen soll vor allem eine musikalische sein, ohne Urteil und Gegenüberstellung. Aber ich freue mich natürlich, wenn Sie sich für meine Werke entscheiden.
Förderung durch den DMW
Antragstellung spätestens 3 Monate vor dem Konzerttermin.
Zuschuss für Kompositionsaufträge:
- maximal 500 Euro möglich
Zuschuss für die Aufführung von Werken des Komponisten:
- maximal 500 Euro für die Aufführung des beim DMW preisgekrönten Werks „Doppelgänger" für Celloduo möglich
- Bezuschussung von Aufführungen anderer Werke des Komponisten durch DMW-Preisträger und -Stipendiaten
Antragstellung an musikwettbewerb(at)musikrat.de