Deutscher Musikwettbewerb 2022 in Bonn
Finale des DMW Komposition 2022
Ins Finale am 8. August 2022 (Augustinum Bonn, voraussichtlich 16.30 Uhr) haben es zwei Werke für Liedduo und zwei Werke für Klaviertrio geschafft
Die Kompositionen werden von Fang Cai, Sopran - Han-Lin Yun, Klavier sowie dem Trio Namu aufgeführt und von der Gesamtjury des DMW bewertet. Die Komponisten bleiben bis zur Jurywertung anonym.
Kompositionspreis des Deutschlandfunk (2.500 Euro)
Fachjury Komposition: Johannes Fischer | David Philip Hefti | Frank Kämpfer | Charlotte Seither | Manfred Trojahn
Die vier Final-Komponisten
Marc L. Vogler
Komposition: nature morte für Liedduo (Textdichter: xx)
Marc L. Vogler (*1998) erhielt mit vier Jahren ersten Klavierunterricht und war Schüler der Konzertpianisten Rainer M. Klaas, Tobias Koch und Paulo Álvares. Im Alter von 16 Jahren komponierte er seine erste abendfüllende Oper „Streichkonzert“, welche 2016 im Musiktheater im Revier Gelsenkirchen zur Uraufführung kam.
Nach dem Abitur begann er 2016 sein Kompositionsstudium bei Manfred Trojahn an der Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf und studiert seit 2018 an der Hochschule für Musik und Tanz Köln bei Brigitta Muntendorf und Miroslav Srnka.
Vogler ist Preisträger der Berliner Philharmoniker (Opus One 2020) und des Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Hochschulwettbewerbs 2022 sowie des internationalen Kompositionswettbewerbs Artistes en Herbe Luxemburg 2020.
Er erhielt Kompositionsaufträge u.a. für das Europäische Klassikfestival 2018 mit dem ungarischen Sinfonieorchester Pécs, das AchtBrücken-Festival der Kölner Philharmonie, das Festival BTHVN 2020 sowie die New Opera West Los Angeles (USA). Seine Musik wurde u.a. bei der UNESCO-Kandidatur des Leuchtturms Cordouan, vom Ensemble Musikfabrik sowie im Mailänder Dom aufgeführt.
Ole Hübner
Komposition: Ostufer: Wohnblock IV für Liedduo (Textdichter: xxx)
Ole Hübner (*1993) studierte Komposition in Köln, Dresden und Oslo sowie Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen. Mit Maria Huber und Jakob Boeckh (als the paranormal φeer group) entwickelt Ole Formen experimenteller Co-Autor*innenschaft für klang-/raumbasierte Performances, ist außerdem Mitglied des Musiktheaterkollektivs The Navidsons und war an inter-/transdisziplinären Produktionen wie The Navidson Records (München/Bern 2016), Orpheus Moments (Venedig 2017), Revolutions Per Minute (Frankfurt 2019), Ødipus REC. (Basel/Bern/Münster 2020/21), ALICE (Strasbourg/Berlin 2021/22), Loss of Signal (Hamburg/Essen/Berlin 2021/22), φeerroom (Köln/Hamburg 2022) u.v.m. beteiligt.
Ole arbeitete mit dem Klangforum Wien, Ensemble Modern, Decoder Ensemble, Ensemble Lemniscate, Airborne Extended, Ensemble Proton Bern u.v.m. zusammen, lehrt u.a. an der Akademie für Darstellende Künste Baden-Württemberg und kuratiert das Musik 21 Festival in Niedersachsen. Auszeichnungen umfassen den Kompositionspreis der Landeshauptstadt Stuttgart, den Bremer Komponistenpreis, den Deutschen Musikautor*innenpreis sowie Stipendien für die Villa Aurora L.A., die Cité Internationale des Arts Paris und den Künstlerhof Schreyahn.
Maximiliano Alejandro Soto Mayorga
Komposition: Distelfedern für Klaviertrio
Maximilian Soto Mayorga studierte Komposition in Chile (2010-16) bei Rafael Díaz Silva, und in Deutschland (2017-22) bei Johannes Schöllhorn. Meisterkurse bei Carola Bauckholt, Ramón Lazkano, Eun-Hwa Cho, Georges Aperghis und Annesley Black ergänzen seine musikalischen Studien. Seit 2022 ist er Stipendiat des Programms NEUSTART KULTUR.
Aktuelle Auszeichnungen sind der Kompositionspreis Ad Libitum 2022 (zusammen mit trioNONtrio Kollektiv, Eclat - Sommer in Stuttgart), der Auftrag des Forums Neue Musik (Köln 2022) und ein Kompositionsaufenthalt 2023 beim Ensemble .abeceda (Ljubljana). Weitere Auszeichnungen sind u. a. der "TONALi20" Preis (Schirmherrin Sofia Gubaidulina), das iberoamerikanische Aufenthaltsstipendium IBERMÚSICAS (London), der DAAD-Preis und der Kompositionspreis der chilenischen Akademie der schönen Künste. Sein Werk "Figuren im Raureif" ist bei Boosey & Hawkes erschienen.
Uraufführungen fanden u. a. mit dem SWR Symphonieorchester, Ensemble Echo, Ensemble Aventure, Trio Estatico, LJE Neue Musik Ba-Wü, Ensemble .abeceda (Slowenien), Colectivo Azul (Chile) und Solisten wie Shizuyo Oka und Alfonso Gómez statt. Zu den Festivals gehören u. a. Ensems 42, Nuntempa 7 (Xalapas), XVII FMC (Santiago) und Konzertprogramme in Chile, Argentinien, Peru, Mexiko, England, Spanien, Deutschland, Österreich, Italien, der Ukraine und Slowenien.
Taehyun Ha
Komposition: Winternacht für Klaviertrio
Taehyun Ha wurde 1997 in Seoul/Korea geboren.
Im Alter von 18 Jahren wurde beim Ojakgyo Project ein Werk von ihm für Orchester uraufgeführt. Seitdem entstanden Kompositionen für verschiedene Kammermusikbesetzungen.
Taehyun Ha absolviert derzeit ein Kompositionsstudium an der Folkwang Universität in Essen bei Günter Steinke.
Die Interpretinnen und Interpreten
Trio Namu
Yunseok Song, Violine
Jonghyun Lim, Violoncello
Byeongjun Cho, Klavier
Das Trio Namu gründeten Byeongjun Cho (Klavier), Yunseok Song (Violine) und Jonghyun Lim (Violoncello) Anfang 2022 an ihrem Studienort Köln. Die Musiker spielen seit vielen Jahren in diversen Besetzungen wie z. B im Quartett oder im Duo. Trotz noch junger kammermusikalischer Laufbahnen umfasst ihr Repertoire Werke von der Klassik und Romantik bis zur zeitgenössischen Musik.
Das Trio Namu gewann 2022 den ersten Preis beim Kammermusikwettbewerb der Hochschule für Musik und Tanz Köln.
Fang Cai - Sopran
Der lyrische Sopran Fang Cai studierte 2013 bis 2018 Gesang am Shanghai Conservatory of Music in China bei Prof. Xiuying Li und begann 2019 ihr Masterstudium an der Hochschule für Musik und Tanz Köln bei Prof. Mario Hoff.
Fang Cai nahm an Meisterklassen bei Renée Fleming und Peter Konwitschny teil. Im Jahr 2017 trat sie bei International Modern Opera Music Festival an der Universität von Michigan in den USA auf und im Jahr 2018 als Donna Anna in der Oper „Don Giovanni“ bei Shanghai Spring International Music Festival in China. In der Spielzeit 2021/22 debütierte Fang Cai am Theater Hagen als erstes Blumenmädchen in Richard Wagners „Parsifal“.
Han-Lin Yun
Die Pianistin Han-Lin Yun wurde 1992 in Taiwan geboren. Zu weiterführenden Musikstudien kam sie nach Deutschland und lebt zurzeit in Siegburg.
Schon früh begann sie Klavier und Geige zu lernen. Mit 18 Jahren erzielte sie das landesweit beste Ergebnis bei der Universitätsaufnahmeprüfung in Taiwan und absolvierte ihr Bachelor-Studium an der National Taiwan Normal Universität bei Prof. Susan Shu-cheng Lin. In dieser Zeit gab sie zahlreiche Solo-Konzerte und erhielt häufig die Gelegenheit, als Solistin mit Orchestern im Konzert zu spielen. Ab 2015 studierte sie im Masterstudiengang Klavier an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt bei Prof. Arnulf von Arnim. Nach anschließendem zweijährigen Studium an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber in Dresden bei Prof. Detlef Kaiser absolvierte sie 2019 ihr Konzertexamen (Meisterklasse). Von 2017-2019 studierte sie außerdem Liedbegleitung (Master) an der Hochschule für Musik und Tanz Köln bei Herrn Prof. Ulrich Eisenlohr, der sie seit 2020 in diesem Fach auch zum Konzertexamen (vorauss. Juli 2022) begleitet. Gleichzeitig studiert sie Neue Klaviermusik (Master) bei Prof. Pierre-Laurent Aimard.
Seit 8760 Tagen spielt sie nun Klavier, „mit befreiender Passion“, auf und abseits der Bühne. Fühlt sich der Erde entrückt, sobald sie die Tasten spürt.
„Hoffentlich noch viele Tage, Jahre. Nichts ist selbstverständlich in unseren unruhigen, an vielen Orten der Erde sogar furchtbaren Zeiten. Was für ein Geschenk, dieses Leben als Pianistin! Mein Spiel - das Dankeschön an meine Eltern, an meine wunderbaren Lehrer, an meine Zuhörer.“