Amelio Trio, Klaviertrio
Preisträger DMW 2024
Johanna Schubert, Violine
Merle Geißler, Violoncello
Philipp Kirchner, Klavier
Dynamisch, ausdrucksstark, begeisternd!
„Obwohl alle drei ihre individuelle Persönlichkeit zeigten, reagierten sie im Trio hellwach aufeinander und erzielten so eine elektrisierende Interpretation, bei der man in jeder Sekunde aufmerksam war.”
(Süddeutsche Zeitung)
Nach bedeutenden Auszeichnungen wie dem zweiten Preis des renommierten ARD Musikwettbewerbs 2023 in München, dem Preis des Deutschen Musikwettbewerbs 2024 und dem ersten Preis beim Internationalen Schumann-Kammermusikpreis Frankfurt 2022, gelang dem Amelio Trio der Einstieg in eine internationale Karriere.
Das Ensemble wurde 2012 von der Geigerin Johanna Schubert, der Cellistin Merle Geißler und dem Pianisten Philipp Kirchner auf Anregung ihrer damaligen Instrumentallehrer:innen gegründet, um am Wettbewerb “Jugend musiziert” teilzunehmen. Zu diesem Zeitpunkt waren alle Mitglieder gerade einmal 13 Jahre alt. Heute spielen sie mehr als die Hälfte ihres Lebens in dieser Besetzung zusammen und entwickelten in dieser Zeit ein tiefes gemeinsames musikalisches Verständnis und Vertrauen. In seinen Konzerten begeistert das junge Trio sein Publikum durch sein traumwandlerisches Zusammenspiel, seine stilistische Vielfalt und Neugier sowie seine unverwechselbare musikalische Energie.
Konzertreisen führen das Amelio Trio durch Deutschland und das europäische Ausland, unter anderem in die Alte Oper Frankfurt, das Prinzregententheater München, das Beethoven-Haus Bonn, die Laeiszhalle Hamburg und zu Festivals wie den Schwetzinger SWR Festspielen oder dem Piano Trio Fest Bern. Neben klassisch-romantischem Repertoire präsentiert das Amelio Trio mit großer Leidenschaft auch zeitgenössische Musik in seinen Programmen. Dabei sind die drei Musiker:innen stets auf der Suche nach vielseitigen Ausdrucksmöglichkeiten für ihre Besetzung und ihrem ganz persönlichen Zugang zu den Werken.
Eine Debut CD des Trios mit Werken von Ives, Beethoven, Mamlok, Brahms und einer Auftragskomposition der Komponistin Birke Bertelsmeier wird im September 2025 beim Leipziger Label GENUIN in Zusammenarbeit mit Deutschlandfunk Kultur erscheinen.
Die Mitglieder des Ensembles werden großzügig durch Stipendien der Deutschen Stiftung Musikleben und des Cusanuswerks gefördert. Johanna und Merle spielen auf Instrumenten von Lorenzo Storioni (Cremona 1779) und Georges Chanot (Paris um 1840) aus dem Deutschen Musikinstrumentenfonds.
Nach langjähriger Arbeit mit Angelika Merkle, wird das Trio seit 2019 von Oliver Wille (Kuss Quartett) sowie von Stefan Heinemeyer (ATOS Trio) an der HMTM Hannover künstlerisch betreut. Wichtige Impulse erhielten sie zudem von Eberhard Feltz, Steven Isserlis und dem Fauré Quartett.
Das Amelio Trio ist für die Saison 2024-2025 Ensemble des "ProQuartet - Centre Européen de Musique de Chambre“ in Paris.
Bilder zum Download
(Zur Verwendung bei Preisträgerkonzerten)
Repertoire / Programmvorschläge
Repertoire
Klaviertrios
Joseph Haydn
Klaviertrio C-Dur, Hob. XV:21
Klaviertrio E-Dur, Hob. XV:28
Klaviertrio Es-Dur, Hob. XV:29
Wolfgang Amadeus Mozart
Klaviertrio B-Dur, KV 502
Klaviertrio C-Dur, KV 548
Ludwig van Beethoven
Klaviertrio c-Moll, Op. 1,3
Klaviertrio D-Dur, Op. 70,1 „Geistertrio“
„Allegretto“ für Klaviertrio, WoO 39 - 2025
Franz Schubert
Klaviertrio B-Dur, Op. 99 (D 898)
Sonatensatz B-Dur, D 28 – ab 2025
Felix Mendelssohn Bartholdy
Klaviertrio d-Moll, Op. 49
Klaviertrio c-Moll, Op. 66
Bedřich Smetana
Klaviertrio g-Moll, Op. 15
Johannes Brahms
Klaviertrio H-Dur, Op. 8 (Spätfassung)
Klaviertrio C-Dur, Op. 87
Antonín Dvořák
Klaviertrio f-Moll, Op. 65 – ab 2025
Sergej Rachmaninow
Trio Élégiaque Nr. 1 g-Moll
Charles Ives
Klaviertrio
Rebecca Clarke
Klaviertrio
Lili Boulanger
Deux pièces en trio: D'un matin de printemps
D'un soir triste
Dimitri Schostakowitsch
Klaviertrio c-Moll, Op. 8
Hans Werner Henze
Kammersonate (1948)
Ursula Mamlok
Panta Rhei (1981) – ab 2025
Wolfgang Rihm
Fremde Szene III (1983/84)
Gerhard Müller-Hornbach
Klaviertrio (1978)
Younghi Pagh-Paan
Silbersaiten (2002)
Johannes Maria Staud
Four Miniatures for Piano Trio (2007)
Tuğba Uçar
Breath (2018)
Malin Bång
Kaolin (2023)
Klaviertrios ab Saison 25/26
Ludwig van Beethoven
Klaviertrio op. 97 "Erzherzogtrio"
Robert Schumann
Klaviertrio Nr. 3 g-Moll, op. 110
Lera Auerbach
Klaviertrio Nr. 1
Birke Bertelsmeier
"vertrautes angezogensein" (Auftragskomposition)
Klavierquartette (Violine, Viola, Violoncello, Klavier)
Johannes Brahms
Klavierquartett g-Moll, Op. 25
Klavierquintette (Violine, Viola, Violoncello, Kontrabass, Klavier)
Franz Schubert
Klavierquintett A-Dur “Forellenquintett”, D 667
Johann Nepumuk Hummel
Klavierquintett es-Moll, Op. 87
Ralph Vaughan-Williams
Klavierquintett c-Moll
Johannes X. Schachtner
Nachtrag zu Franz Schuberts "Forellenquintett"
Programm 1: unerreicht
unerreicht
Ludwig van Beethoven (1770-1827)
Klaviertrio Nr. 7 B-Dur, op. 97 “Erzherzog-Trio”
1. Allegro moderato
2. Scherzo. Allegro
3. Andante cantabile, ma però con moto
4. Finale: Allegro moderato - Presto
***
Franz Schubert (1797-1828)
Klaviertrio Nr. 1 B-Dur, op. 99
1. Allegro moderato
2. Andante un poco mosso
3. Scherzo. Allegro – Trio
4. Rondo. Allegro vivace
Zwei der größten Komponisten auf dem Gipfelpunkt ihres Schaffens: Die beiden Klaviertrios – wohl kaum zufällig in derselben Tonart – bilden einen Meilenstein des Kammermusikrepertoires.
Beide Werke sprengen in Ausdruckskraft und emotionaler Tiefe die bisherigen Grenzen der Kammermusik, führen von den himmlischsten Höhen in die tiefsten seelischen Abgründe und reichen von orchestraler Klangfülle bis hin zum einsamsten Pianissimo.
Während Beethovens Erzherzog-Trio in seiner enormen Kraft und gesanglichen Weite gewiss einer der Höhepunkte der „Wiener Klassik“ ist, beschreitet Schubert hörbar andere Pfade und betritt fremde Tonarten und Regionen, die – wie so häufig bei Schubert – zauberhaft schön und schrecklich zugleich sind.
Programm 2: unerhört
unerhört
Joseph Haydn (1732-1809)
Klaviertrio Es-Dur, Hob. XV: 29
1. Poco Allegretto
2. Andantino et innocentemente
3. Finale. in the German Style. Presto
Charles Ives (1874-1954)
Piano Trio
1. Moderato
2. TSIAJ. Presto (This Scherzo Is A Joke)
3. Moderato con moto
***
Johannes Brahms (1833-1897)
Klaviertrio Nr. 2 C-Dur, op. 87
1. Allegro
2. Andante con moto
3. Scherzo. Presto – Trio. Poco meno presto
4. Finale: Allegro giocoso
Wenn sich Komponisten dem widersetzen, was von ihnen erwartet wird oder die Mode gerade vorschreibt, kann Musik entstehen, die einzigartig ist, kreativ und unberechenbar.
Haydns Drang, sich einen Spaß daraus zu machen, Erwartungen zu brechen und zu überraschen, ist einmalig. Nie kann man sich sicher sein, was als nächstes kommt, welcher neue freche Einfall einen aus der Bahn wirft.
Ähnlich ist Charles Ives ein Phänomen: Weil er sich nicht dem Musikmarkt seiner Zeit anpassen wollte und aus Angst, mit seinem unkonventionellen Stil kein Geld zu verdienen, leitete er hauptberuflich eine Versicherungsgesellschaft. Seine dadurch gewonnene finanzielle Unabhängigkeit erlaubte ihm so frei und unkonventionell zu komponieren, wie er wollte. Dabei entstand herrlich kuriose und verrückte Musik, die sich in keine Schublade einordnen lässt. Kreativität pur!
Brahms musste Zeit seines Lebens viel boshafte Kritik ertragen, seine Musik sei eine rückwärtsgewandte Beethoven-Kopie, einfallslos und akademisch – aus heutiger Sicht völlig unverständlich. Seine zukunftsweisenden Ideen von einer so dicht ineinandergreifenden, poetischen Musik verstanden wohl viele nicht. Ähnlich verhält es sich mit seinem C-Dur Trio, das bis heute meistens im Schatten seines ersten Klaviertrios op. 8 gesehen wird, ist es doch eigentlich kompositorisch und musikalisch das viel spannendere und reifere Werk.
Programm 3: unverzichtbar
unverzichtbar
Joseph Haydn (1732-1809)
Klaviertrio Es-Dur, Hob. XV: 29
1. Poco Allegretto
2. Andantino et innocentemente
3. Finale. in the German Style. Presto
Robert Schumann (1810-1856)
Klaviertrio Nr. 3 g-Moll, op. 110
1. Bewegt, doch nicht zu rasch
2. Ziemlich langsam
3. Rasch
4. Kräftig, mit Humor
***
Ludwig van Beethoven (1770-1827)
Klaviertrio Nr. 7 B-Dur, op. 97 “Erzherzog-Trio”
1. Allegro moderato
2. Scherzo. Allegro
3. Andante cantabile, ma però con moto
4. Finale: Allegro moderato - Presto
Programm 4: ungeahnt
ungeahnt
Charles Ives (1874-1954)
Piano Trio
1. Moderato
2. TSIAJ. Presto (This Scherzo Is A Joke)
3. Moderato con moto
Ludwig van Beethoven (1770-1827)
Allegretto B-Dur, WoO 39
Birke Bertelsmeier (1981*)
„vertrautes angezogensein“ (Auftragskomposition, 2024)
***
Ludwig van Beethoven (1770-1827)
Klaviertrio Nr. 7 B-Dur, op. 97 “Erzherzog-Trio”
1. Allegro moderato
2. Scherzo. Allegro
3. Andante cantabile, ma però con moto
4. Finale: Allegro moderato - Presto
Musik verschiedenster Epochen – sei sie aus der Wiener Klassik, der frühen Moderne oder der Gegenwart – kann oft mehr gemeinsam haben, als man zunächst glauben möchte. Mag die Tonsprache und der Klang auch verschieden sein, so kann die Musik dennoch vom Gleichen erzählen – nur in anderem Umfeld.
Wie ein Ausklang des jeweils vorherigen Stücks fließen die Werke in der ersten Hälfte ineinander und schaffen so eine fast magische, intime Atmosphäre. Die großen Unterschiede in Stil und Zeit treten so in den Hintergrund – stattdessen verbindet der gemeinsame Gestus, ein langes Ausatmen.
Ebenso in der zweiten Hälfte: Beethovens Erzherzog-Trio strahlt eine Ruhe, Größe und emotionale Reife aus, die bis heute ihresgleichen sucht. Dabei ist die Musik von solch gesanglicher Schönheit und Tiefe, dass sie unmittelbar in ihren Bann zieht.
Programm 5: ungebändigt
ungebändigt
Robert Schumann (1810-1856)
Klaviertrio Nr. 3 g-Moll, op. 110
1. Bewegt, doch nicht zu rasch
2. Ziemlich langsam
3. Rasch
4. Kräftig, mit Humor
Lera Auerbach (1973*)
Klaviertrio Nr. 1, op. 28
1. Prelude. Allegro moderato
2. Andante lamentoso
3. Presto – Adagio misterioso – Presto
***
Johannes Brahms (1833-1897)
Klaviertrio Nr. 2 C-Dur, op. 87
1. Allegro
2. Andante con moto
3. Scherzo. Presto – Trio. Poco meno presto
4. Finale: Allegro giocoso
Was im echten Leben riskant und gefährlich erscheint, entfaltet in der Kunst eine mitreißende Faszination: Waghalsige Abenteuer und rauschhafte Momente machen Musik erst wirklich lebendig, elektrisieren und ziehen uns in ihren Bann.
Robert Schumann, der sein g-Moll-Klaviertrio wie besessen in wenigen Tagen niederschrieb, scheint dabei von einem wahren Schwall an Fantasie erfasst worden zu sein. Die dabei entstandene Musik ist so leidenschaftlich und zerrissen, wie sie nur aus seiner Feder hätte stammen können.
Auch Lera Auerbachs erstes Klaviertrio ist voller Tatendrang und jugendlicher Energie – entstand es doch im jungen Alter von nur 20 Jahren. Während die ersten beiden Sätze – mit Spielanweisungen wie „ähnlich wie Möwengeschrei“ – farbenfroh, skurril und zuweilen geheimnisvoll scheinen, stürmt das Finale vogelwild bis zum Ende.
Weniger hitzig, jedoch umso reifer, wirkt Brahms' C-Dur Trio, wenngleich hier die klassischen Brahms-Klischees gebrochen werden: Die zu erwartende Schwermut und Melancholie treten besonders in den Randsätzen in den Hintergrund. Viel frischer und teils humorvoller ist der Ton, wodurch die so dramatisch düsteren Mittelsätze umso heftiger wirken.
Förderhinweis
Konzerte mit Orchester
Ludwig van Beethoven: Tripelkonzert op. 56 in C-Dur ab Saison 25/26, Konzerte anderer Komponisten gerne auf Anfrage
Honorarzuschuss
für Solokonzerte mit professionellen deutschen Orchestern: bis 750 € pro Triomitglied
Antragsformular: Antragstellung spätestens 6-8 Wochen vor dem ersten Konzerttermin
für Solokonzerte mit sonstigen Orchestern: bis 500 € pro Triomitglied
Antragsformular: Antragstellung spätestens 3 Monate vor dem Konzert
Kammerkonzerte
Honorarzuschuss: maximal 750 € für das Trio möglich
Antragsformular (Antragstellung spätestens 3 Monate vor dem Konzert)