Die Ensembles der 65. BAKJK (2021/22):
Ensemble Caladrius
Sophia Schambeck - Blockflöte
Mariona Mateu Carles - Violone
Jacopo Sabina - Laute / Theorbe
Georg Staudacher - Cembalo
Termine, Programme, Fotos zum Download: siehe unten
„Große Spielfreude gepaart mit unglaublicher Musikalität und einer Fülle an Klangfarben“ – Jury des internationalen Händel Wettbewerbs Göttingen 2019
Das Geheimnis des ganz individuellen Klangs des Ensemble Caladrius liegt in seiner unkonventionellen Instrumentierung und in den eigenen maßgeschneiderten Arrangements der interpretierten Musik. Bekannte Werke erklingen neben seltenen, nahezu unbekannten Juwelen der Vergangenheit in großer Lebendigkeit und neuen Klangfarben. Dabei liegt es dem Quartett sehr am Herzen in seinen Konzerten eine Verbindung zum Publikum aufzubauen. In ihren Moderationen lässt es an seinen Arbeitsprozessen teilhaben und zeigt neue Blickwinkel auf die Musik und historische Kontexte. Auch legt das Ensemble besonderen Wert darauf, sich nicht nur Alte Musik, sondern auch zeitgenössisches Repertoire zu erschließen.
2019, bereits kurz nach seiner Gründung, überzeugte das Ensemble beim Deutschen Musikwettbewerb und erhielt den Sonderpreis der Marie-Luise Imbusch-Stiftung Lübeck sowie ein Stipendium, verbunden mit der Aufnahme in die Bundesauswahl Konzerte Junger Künstler*innen. Beim internationalen Händel-Wettbewerb in Göttingen wurden sie mit allen Hauptpreisen und dem Publikumspreis ausgezeichnet. Die vier Musiker aus Italien, Katalonien und Deutschland fanden in München zusammen, wo sie an der Musikhochschule Alte Musik studierten. 2020 wurden sie in das Programm „Eeemerging+“ der europäischen Union aufgenommen, das aufstrebende junge Ensembles fördert. Dadurch folgten Einladungen zu internationalen Festivals in Lettland, Italien und Frankreich.
Benannt hat sich das Ensemble nach dem Caladrius, einem schneeweißen Vogel mit Heilkräften, der in den “Bestiarien”, mittelalterlichen Tierdichtungen, auftaucht. Die Formation hofft mit ihrer Musik einen ebenso vitalisierenden Effekt auf ihr Publikum zu haben wie der Caladrius.
Wichtige Impulse erhielt das Ensemble u. a. durch Kristin von der Goltz, Maurice van Lieshout, Christine Schornsheim und Saskia Fikentscher.
Zu hören war das Ensemble Caladrius bisher in Radioproduktionen für den Bayerischen Rundfunk, Deutschlandfunk sowie NDR Kultur.
Das Ensemble ist für die Saison 2021/22 zu buchen
Freie Termine:
Nord:
01.11.2021-07.11.2021
15.03.2022-18.03.2022
01.05.2022-08.05.2022
01.06.2022-05.06.2022
Mitte:
07.10.2021-15.10.2021
08.11.2021-10.11.2021
19.03.2022-24.03.2022
09.05.2022-16.05.2022
06.06.2022-10.06.2022
Süd:
16.10.2021-22.10.2021
11.11.2021-14.11.2021
25.03.2022-30.03.2022
17.05.2022-24.05.2022
Weitere Termine auf Anfrage
Hinweis: Für Transport, Stellung und Stimmung des Cembalos fallen zusätzlich 200 Euro an. Verfügt der Veranstalter über ein eigenes Cembalo / eine Truhenorgel, bitten wir um Kontaktaufnahme.
Fotos zum Download
Zur Verwendung im Rahmen der BAKJK, mit Bildnachweis
Konzertprogramme
Falls der Veranstalter eine Truhenorgel zur Verfügung stellen kann, werden die Programme 1 bis 3 mit Cembalo und Orgel angeboten.
Alle Werke (mit Ausnahme einzelner Sätze) werden in kompletter Besetzung mit Blockflöte, Violone, Theorbe/Laute und Cembalo gespielt. Alle Bearbeitungen stammen vom Ensemble Caladrius.
Programm 1: Bach – Inspiriert und inspirierend (aktualisiert)
Johann Sebastian Bachs Musik inspirierte viele Komponisten um und nach ihm. Sein Werk wird als musikalischer Standard für die nächsten Generationen gesehen und Bach selbst als eine Art “Vaterfigur” wahrgenommen. Seine Söhne und Schüler wirkten in vielen europäischen Städten. Sein Sohn Carl Philipp übertraf ihn sogar an Beliebtheit und Ruhm zu seiner Zeit.
Sein eigenes Werk war aber natürlich auch von vielen berühmten Komponisten inspiriert. Er wuchs in einer der bekanntesten Musikerdynastien der damaligen Zeit auf und war sehr
neugierig und offen für andere Stile und Ideen anderer Komponisten. All dies integrierte er in seine kompositorische Sprache. So arrangierte er Werke seines Zeitgenossen Antonio Vivaldi und stand mit seinem Freund Georg Philipp Telemann in regem Briefverkehr über die musikalischen Neuheiten der Zeit.
Mit diesem Programm möchten wir das Umfeld erkunden, in dem Bach aufwuchs, lebte,
Anregungen erhielt und seine Ideen weitergab.
Johann Sebastian Bach (1685-1750)
aus: Kantate BWV 182 „Himmelskönig, sei willkommen“
Sonate. Grave, Adagio
Dauer: 2:00
Georg Philipp Telemann (1681-1767)
aus: Suite in a-moll TWV 55:a2
Les plaisirs
Air italienne
Polonaise
Dauer: 9:00
Dieterich Buxtehude (um 1637-1707)
Triosonate für Viola da Gamba, Violone und Basso continuo, BuxWV267
Allegro
Adagio
Allegro
Poco presto
Dauer: 8:30
Antonio Vivaldi (1678-1741)
aus: Concerto g-moll für Violine, Laute und Basso continuo
Andante molto
Larghetto
Allegro
Dauer: 8:00
Georg Friedrich Händel (1685-1759)
Sonate a-moll für Blockflöte und Basso continuo, op. 1 Nr. 4, HWV 362 (1732)
Larghetto
Allegro
Adagio
Allegro
Dauer 10:00
Pause
Carl Philipp Emanuel Bach (16714-1788)
Sonate für Flöte und Cembalo obligato in F-Dur, H. 545 / BWV 1031
Allegro Moderato
Siciliana
Allegro
Dauer 11:30
Johann Sebastian Bach (1685-1750)
Sonate Flöte und B.c. in e-moll, BWV1034
Andante
Allegro
Dauer 7:30
Allessandro Marcello (1686-1739)
Concerto d-Moll für Oboe, Streicher und Basso continuo op. 1, SF 935
Andante e spiccato
Adagio
Presto
Dauer: 10:00
Johann Sebastian Bach (1685-1750)/ Sylvius Leopold Weiss (1687-1750)
Suite für Violine und Cembalo A-Dur, BWV 1025
Sonate für Laute A-Dur SW 47
Rondeau
Sarabande
Menuet
Dauer: 9:00
Dauer: 47’30 + 38‘00
Mit Moderation ca. 50 + 40 min
Programm 2: Charles Burneys musikalische Reise durch das barocke Europa
Der englische Musikgelehrte und Komponist Charles Burney reiste in den Jahren 1770 und 1772 durch Europa. Überall – in den Gassen, in Opernhäusern, Kirchen und den Salons der Adeligen – suchte er nach Inspiration für seine geplante „General History of Music“ über den „gegenwärtigen Zustand“ der Musik. Seine erste Reise führte ihn durch Frankreich und Italien. 1772 reiste er durch Deutschland, Österreich und Flandern. So traf er Mozart Vater und Sohn in Italien, Jean-Jacque Rousseau in Frankreich, Carl Philipp Emanuel Bach in Hamburg und viele andere bedeutenden Persönlichkeiten der damaligen Zeit.
Seine Begegnungen und Erlebnisse schildert er sehr lebendig und eindrucksvoll in seinen Tagebüchern.
Wir nehmen Sie mit uns auf diese Reise in das Europa des 18. Jahrhunderts.
Musik von Wolfgang Amadeus Mozart, Carl Philipp Emanuel Bach, Antonio Vivaldi, Benedetto Marcello und anderen
Anekdoten und Texte aus Charles Burneys Tagebüchern
Die erste Reise – 1770
Lille
Anonymus (12.Jh)
Da pacem
Dauer: 3:00
Paris
Jean-Jacques Rousseau (1712-1778) / Antonio Vivaldi (1678-1741)
Le printemps
Dauer: 3:40
Venedig
Antonio Vivaldi
Trio in C-Dur RV 82 für Violine, Laute und Basso continuo
Bearb. für Blockflöte, Laute und B. c. (Ensemble Caladrius)
Allegro
Larghetto lento
Allegro
Dauer: 10:00
Benedetto Marcello (1686-1739)
Sonata 12 aus "12 Suonate a flauto solo" 1715
Adagio
Minuetto
Gavotta
Largo
Ciaccona
Dauer: 7:30
Bologna
Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)
Fantasie in d-Moll für Cembalo KV 397
Dauer: 5:30
Domenico Scarlatti (1685-1757)
Sonate d-Moll K. 89
Allegro
Grave
Allegro
Dauer: 7:00
Florenz
Gioseffo Zarlino (1517-1590)
Aus: Modulationes sex vocum (1566)
Pater noster
Dauer: 5:00
Die Rückreise über Paris zurück nach London
Charles Burney (1726-1814)/ Jean-Jacques Rousseau (1712-1778)
Aus: The Cunning Man: A Musical Entertainment (1766)
Overtüre
Dauer: 5:00
Pause
Die zweite Reise – 1772
München
Carl Friedrich Abel (1723-1787)
Trio Sonate in G-Dur WK 80
Vivace
Adagio ma non troppo
Minuetto
Dauer: 8:30
Nymphenburg
Ludovico Roncalli (1654-1713)
Suite in A-Moll, aus: Capricci armonici sopra la chitarra spagnola (1692)
Preludio
Corrente
Sarabanda
Giga
Dauer: 4:30
Wien
Johann Adolph Hasse (1699-1783)
Sonate für Flöte und Basso continuo G-Dur op. 5/3
Allegro
Adagio cantabile
Allegro
Dauer: 10:00
Potsdam
Johann Georg Pisendel (1687-1755)
Sonate in c-Moll
Adagio
Andante
Allegro
Largo
Allegro
Dauer: 12:30
Hamburg
Carl Philipp Emanuel Bach (1714-1788)
Sonate für Flöte und Basso continuo in a-Moll Wq 128
Andante
Allegro
Vivace
Dauer: 11:20
Gesamtdauer: 94:00
Programm 3: Original vs. originell
Ein „Original“ ist eine Urfassung oder Urschrift. Das Wort „Originell“ beschreibt etwas in seiner Art Neuartiges, Schöpferisches.
Interpreten werden tagtäglich mit „dem Original“ konfrontiert, beispielsweise in Form eines Manuskripts. Als Musiker versuchen wir eine Balance zwischen “original” und “originell” zu finden. Wir wollen unsere eigenen, originellen Interpretationen von Musikstücken finden. Wird es dem Original gerecht, gleichzeitig historisch informiert und kreativ zu sein? Wie viel Freiheit beim Arrangieren haben wir? Ist es möglich, in origineller Weise dem Original treu zu bleiben?
In diesem Programm präsentieren wir Musik des 16. bis 18. Jahrhunderts. Wir werden die Stücke aus unterschiedlichen Blickwinkeln kreativ beleuchten. Dabei lassen wir das Publikum an unserem Arbeitsprozess teilhaben. Welche Entscheidungen müssen getroffen werden? Wie unterschiedlich kann ein und dieselbe Notenlinie bei unterschiedlicher Instrumentierung klingen?
Giovanni Paolo Cima (1575-1630)
Sonate in g
aus: Concerti Ecclesiastici (1610)
Dauer 5:00
Giovanni Battista Bovicelli (fl. 1592-1594)
Angelus ad pastores. Diminutionen über Cipriano de Rores Anchor che col partire.
aus: „Regole, passaggi di musica, (…)“
Dauer 4:00
Maurizio Cazzati (1620-1677)
Sonata Undecima detta "La Nanna” op. 55
Dauer 4:30
Domenico Scarlatti (1685-1757)
Sonate d-Moll K. 89
Allegro
Grave
Allegro
Dauer: 7:00
Thomas Morley (1577-1602)
aus: First book of consort lessons (1599/1611)
De la tromba pavin
Can she excuse my wrongs ?
My Lord of Oxenford's Maske
Flow my tears/ Lachrimae Pavan
La coranto
Dauer 12:30
Georg Philipp Telemann (1681-1767)
Triosonate B-Dur für Blockflöte, obligates Cembalo und B.c, TWV 42:B4
aus: “Essercizii musici” (1739/40)
Dolce
Vivace
Siciliana
Vivace
Dauer 8:30
Pause
Francesco Ciurlo (*1987)
N.N.
Auftragskomomposition für das Ensemble Caladrius
Dauer: ca. 10:00
Robert de Visée (ca. 1660-1732)
Suite in e-Moll
aus: “Pieces de Theorbe et luth mises en partition dessus et basse” (1716)
Contrepart Allemande, Prelude und Sarabande für Theorbe solo
aus: “Vaudry de Saizenay – Tablature de luth et de théorbe de divers auteurs” (1699)
Prelude
Allemande, grave
“La Montfermeil”, Rondeau
Sarabande
Gigue
Dauer: 9:00
Bartolomé de Selma y Salaverde (um 1595-nach 1638)
Vestiva i colli passeggiato a doi. Basso e soprano.
Dauer: 3:30
Francesca Caccini (1587-1640)
Chi desia di saper
aus: Il primo libro delle musiche
Dauer: 2:00
Élisabeth Jacquet de La Guerre (1665-1729)
Suite a-Moll für Cembalo
aus: Pièces de Clavecin, Premier Livre (Paris, 1687)
Prélude
Courante
Gigue
Chaconne
Gavott
Dauer: 9:30
Simon Eccles (1618-1683)
Division on a Ground by Mr. Eccles, Bellamira
aus: “The Division Flute” (1706)
Dauer: 2:30
Gesamtdauer: 67:30 Min. (40 + 27:30 Min.)
Kinderprogramm: Clara und das Hexenbuch
Für neugierige Ohren ab 5 Jahren.
Dauer: ca. 45 Minuten
Clara ist schon neun Jahre alt. Sie hat rote Haare, viele Sommersprossen, zwei Brüder und eine Katze. Sie hat noch nie ein Auto oder ein Handy gesehen, wie auch: Wir befinden uns im Jahr 1672!
Aber in dieser Geschichte geht es nicht nur um Clara, denn Clara hat eine sehr besondere Freundin: Agatha, eine alte Frau, die aussieht, als ob sie schon 120 Jahre alt wäre. Im Dorf geht das Gerücht um, dass Agatha eine Hexe sei. Aber das kann nicht stimmen: Agatha ist immer nett, macht wunderschöne Musik und riecht nach Blumen...
Mit Zauber-Klängen, Liedern zum Mittanzen und einem Hexenbuch machen sie sich auf eine spannende Reise. Dabei werden sie drei weise Frauen kennenlernen, die in ihrer Zeit Außergewöhnliches geleistet haben. Ein Konzert, das ermutigt, dem eigenen Weg zu folgen.
Georg Philipp Telemann (168-1767)
aus: Triosonate Nr. 8 in B Dur TWV 42:B4.
Dolce
Élisabeth Jacquet de la Guerre (1665-1729)
aus: Suite in a-Moll für Cembalo
Chaconne
Georg Friedrich Händel (1685-1759)
aus: Sonate op. 1 Nr. 4 HWV 362
Larghetto
Karlheinz Stockhausen (1928-2007)
aus: Tierkreis
Taurus
Francesca Caccini (1587-1640)
aus: Il Primo libro delle Musiche
S’io men vò
Chi desia di saper
Robert de Visée (ca. 1660-1732)
aus: Suite in e-Moll aus: «Pieces de Theorbe et luth mises en partition dessus et basse»
Gigue