Konzertförderung Deutscher Musikwettbewerb 23/24 - Die Ensembles
Malion Quartett, Streichquartett
Alexander Jussow, 1. Violine
Miki Nagahara, 2. Violine
Lilya Tymchyshyn, Viola
Bettina Kessler, Violoncello
Termine, Programme, Fotos zum Download: siehe unten
Das Malion Quartett zählt zu den vielseitigsten Quartetten der jungen aufstrebenden Generation. Bereits im Gründungsjahr 2018 wurden die Musiker in die Stipendiatenförderung der Villa Musica Rheinland-Pfalz aufgenommen und gewannen den Wettbewerb der Polytechnischen Gesellschaft Frankfurt. Als Finalisten des Deutschen Musikwettbewerbs 2022 erspielten sie sich ein Stipendium sowie einen Sonderpreis der Deutschen Stiftung Musikleben.
Das Ensemble konzertierte unter anderem bereits in der Alten Oper Frankfurt, der Kölner Philharmonie, der Wigmore Hall London, dem Weißen Saal des Neuen Schlosses Stuttgart sowie in der Pariser Cité de la Musique im Rahmen der Streichquartett-Biennale. Im Jahr 2023 sind die vier Musiker Quartett in Residence beim Frankfurter Holzhausenschlösschen. Zu den besonderen künstlerischen Begegnungen des Quartetts zählt die Zusammenarbeit mit dem Komponisten Jörg Widmann anlässlich des „Kosmos Widmann“ beim Heidelberger Frühling 2021 sowie gemeinsame Kammermusikprojekte mit Martin Stadtfeld, Hariolf Schlichtig und dem Vogler Quartett.
Das Malion Quartett ist Initiator einer Vielzahl von eigenen Projekten, unter anderem des Malion Musikfestivals, das neue Wege der Musikvermittlung beschreitet und der Konzertreihe “Was hat Beethoven mit mir zu tun?” sowie einer Verfilmung von Beethovens Großer Fuge op. 133, die für den Opus Klassik 2022 nominiert wurde. Die Realisierung dieser Projekte wurde durch Stipendienprogramme des Deutschen Musikrats, der Deutschen Stiftung Musikleben, der GVL, der Gesellschaft der Freunde und Förderer der HfMDK Frankfurt und der Freunde der Villa Musica ermöglicht. Zahlreiche Rundfunkproduktionen für den SWR und WDR, sowie ein Gastauftritt des Ensembles in der Sendung „Einstand“ bei Deutschlandradio Kultur dokumentieren die vielfältigen Tätigkeiten des Ensembles. 2023 erschien das Debüt-Album mit Werken von Beethoven, Widman und Brahms.
Wesentliche musikalische Impulse erhielt das Quartett durch die intensive Zusammenarbeit mit Eberhard Feltz sowie von Mitgliedern des Alban Berg Quartetts und des Cuarteto Casals. Die vier Musiker werden regelmäßig von Tim Vogler sowie von Oliver Wille unterrichtet.
Konzertprogramme
Programm 1: Unerhörtes wagen I
Ludwig van Beethoven (1770-1827)
Streichquartett op. 18/1 F-Dur
I. Allegro con brio
II. Adagio affettuoso ed appassionato
III. Scherzo: Allegro molto
IV. Allegro
28 Min.
Karol Szymanowski (1882-1937)
Streichquartett Nr. 1 op. 37
I. Lento assai - Allegro moderato
II. Andantino sempilce (In modo d'una canzone) - Adagio dolcissimo - Lento assai
III. Vivace - Scherzando alla burlesca - Vivace ma non troppo
20 Min.
Pause
Johannes Brahms (1833-1897)
Streichquartett a-Moll op. 51/2
I. Allegro non troppo
II. Andante moderato
III. Quasi Minuetto, moderato
IV. Finale: Allegro non assai
35 Min.
Wie finden Komponisten einen künstlerischen Weg, der die Vergangenheit nicht ausblendet und trotzdem neu und individuell ist? Vor dieser Aufgabe steht der junge Beethoven, der fernab jeder Imitation seiner Lehrer schon in den ersten Takten seines op. 18/1 die revolutionäre Kraft seiner grenzenlosen Vision für diese Gattung aufblitzen lässt. Nach der mühevollen Auseinandersetzung mit Beethovens Gesamtwerk wagt Brahms mit seinen Streichquartetten op. 51 endlich den Schritt an die Öffentlichkeit, nachdem er 20 vorangegangene Versuche vernichtet hatte. Freiheit fand er in einer neuen Form, die Schönberg später als „entwickelnde Variation“ bezeichnen würde. An der Schwelle zur modernen Musik schreibt Szymanowski 1917 sein erstes Streichquartett, das sich in impressionistischen Klangwelten an der Grenze zur Tonalität bewegt. Sehnsüchtige Kantilenen ziehen einen weiten melodischen Bogen und entführen den Zuhörer in den atemberaubenden Augenblick der Entscheidung: Rückblick oder Aufbruch?
Programm 2: Unerhörtes wagen II
Programm 2: Unerhörtes wagen II
Joseph Haydn (1732-1809)
Streichquartett op. 20/3 g-Moll
I. Allegro con spirito
II. Menuetto. Allegretto - Trio
III. Poco adagio
IV. Allegro molto
26 Min.
Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847)
Streichquartett Es-Dur op. 12
I. Adagio non troppo - Allegro non tardante
II. Canzonetta. Allegretto
III. Andante espressivo
IV. Molto allegro e vivace
25 Min.
Pause
Claude Debussy (1862-1918)
Streichquartett g-Moll op. 10
I. Animé et très décidé
II. Assez vif et bien rythmé
III. Andantino, doucement expressif
IV. Très modéré - Très mouvementé et avec passion
30 Min.
Die grenzenlose Experimentierfreude der jungen Komponisten lässt die Zuhörer*innen Unvergleichbares miteinander vergleichen. Welches sind die ungeahnten Quellen ihrer Inspiration? Wir entdecken in Debussys erstem und einzigen Streichquartett fernöstliche Klänge, die er erstmals bei der Pariser Weltausstellung hörte. In Mendelssohns Jugendwerk op. 12 werden wir Zeuge, wie ein junger Mensch mit Leichtigkeit das musikalisch schwere Erbe eines Ludwig van Beethovens abstreift und aus kompositorischen Fragmenten seiner Spätwerke eine neue Traumwelt schafft. Und der Vater des Streichquartetts, Joseph Haydn? Obwohl er die Gattung des Streichquartetts gerade erst entwickelt und in einigen Kompositionen gefestigt hatte, überkommt den jungen Mann in seinen Streichquartetten op. 20 urplötzlich eine unbändige Lust, mit sämtlichen Konventionen zu brechen und sein Streichquartett in g-Moll provokant mit einem Thema zu eröffnen, das nur 7 Takte misst. Unerhört!
Programm 3: Unerhörtes wagen III (ab Januar 2024)
Programm 3: Unerhörtes wagen III (ab Januar 2024)
Anton Webern (1883-1945)
Langsamer Satz für Streichquartett (1905)
10 Min
Mykola Lysenko (1842-1912)
Streichquartett d-Moll (1868)
I. Allegro non tanto
II. Adagio cantabile
III. Minuetto. Allegretto scherzando
20 Min
Pause
Ludwig van Beethoven (1770-1827)
Streichquartett op. 59/1 F-Dur
I. Allegro
II. Allegretto vivace e sempre scherzando
III. Adagio molto e mesto
IV. Thème russe: Allegro
40 Min
Kann eine einzige musikalische Vision den Gang der Musikgeschichte verändern? Anton Webern ist noch fest in der Klangwelt der deutschen Spätromantik verankert, als er 1905 seinen "Langsamen Satz" komponiert, gleichwohl streckt er bereits die Hand in Richtung der Moderne aus, die wenige Jahre später in der zweiten Wiener Schule ihren Höhepunkt finden wird. Der ukrainische Komponist Mykola Lysenko studiert im 19. Jahrhundert mit großer Begeisterung sowohl die Volksmusik seiner Heimat als auch die Formsprache der westeuropäischen Kunstmusik. – Wie klingt diese einzigartige musikalische Synthese, die später unzählige ukrainische Komponisten inspirieren wird? Die Uraufführung von Beethovens Streichquartett op. 59/1 F-Dur löste beim Publikum große Verwunderung aus: Darf ein Streichquartett so lang und komplex sein? Wie konnte es sein, dass gleich am Anfang die Melodie vom Cello vorgetragen wird, anstatt wie üblich von der ersten Geige? So etwas hatte man noch nicht gehört!
Kinderkonzert: Eine musikalische Reise nach Amerika
Kinderkonzert: Eine musikalische Reise nach Amerika
Das Malion Quartett besucht den tschechischen Komponisten Antonín Dvorák in Amerika.
Ein Mitmachkonzert für Kinder ab 6 Jahren
In diesem besonderen Konzert gehen die vier Musiker des Malion Quartetts mit den Kindern auf eine musikalische Entdeckungsreise. Im Mittelpunkt steht das Streichquartett Nr. 12 in F-Dur des tschechischen Komponisten Antonín Dvořák, das er während seines mehrjährigen Amerika-Aufenthalts schrieb.
Die jungen Musiker beleuchten mit den Kindern Heimatgefühle, Fernweh und die große Freude des gemeinsamen Musizierens. Zusammen erforschen sie die Lieblingsmelodien der Kinder und Volkslieder aus der tschechischen Heimat Antonin Dvořáks.
Doch welche Lieder singt man eigentlich in Amerika? Und wie kommt man denn überhaupt dort hin? Die Kinder entdecken, dass zwei Geigen, eine Bratsche und ein Cello wie eine amerikanische Country-Band klingen können, dass urplötzlich eine Eisenbahn vorbeirauscht und dass es ganz schön laut werden kann, wenn so ein schneller Zug zum Stehen kommt. Und was macht ein berühmter Komponist eigentlich, wenn er beim Schreiben einer neuen Komposition vom fröhlichen Gezwitscher eines Vogels so sehr gestört wird, dass er sich gar nicht mehr konzentrieren kann? Ganz einfach: er verwendet ebendiese Melodie in seiner Komposition. Da freut sich auch das kleine Vögelchen...
Das Quartett ist für die Saison 2023/24 zu buchen
Nord
02.11.-08.11.2023
29.11.-30.11.2023
26.01.-31.01.2024
19.02.-26.02.2024
02.03.-08.03.2024
Mitte
09.10.-12.10.2023
18.10.-24.10.2023
30.10.-01.11.2023
09.11.-11.11.2023
01.12-06.12.2023
22.01.-25.01.2024
01.02.-04.02.2024
12.02.-18.02.2024
27.02.-01.03.2024
09.03-15.03.2024
Süd
13.10.-17.10.2023
25.10.-29.10.2023
07.12.-10.12.2023
15.01.-21.01.2024
05.02.-11.02.2024
Weitere Termine auf Anfrage
Fotos zum Download
Zur Verwendung im Rahmen der Konzertförderung Deutscher Musikwettbewerb, mit Bildnachweis